Sehr geehrte Jägerinnen und Jäger,
wie bereits über die Medien bekannt wurde, hat die afrikanische Schweinepest (ASP) leider
einen erneuten und großen Sprung innerhalb Deutschlands geschafft. Am 14.06.2025 wurde im Kreis Olpe, NRW, die afrikanische Schweinepest bei einem verendeten Wildschwein
amtlich festgestellt. Es folgten innerhalb kurzer Zeit weitere Funde von infizierten Kadavern.
Die Aussagen über den relativ frischen Zustand der Stücke lässt hoffen, dass die Infektion der
Schwarzwildpopulation in dieser sehr waldreichen Region, früh erkannt wurde. Über den Weg
der Ansteckung liegen derzeit keine weiteren gesicherten Informationen vor, dennoch muss
davon ausgegangen werden, dass auch hier der Mensch eine zentrale Rolle spielte.
Das aktuelle Geschehen in Hessen/Baden-Württemberg und nun Nordrhein-Westfalen ist mit
Sorge und Sorgfalt zu beobachten. Insbesondere die Jägerinnen und Jäger spielen in der
Erkennung, Meldung, Unterstützung und Bekämpfung dieser relevanten Tierseuche eine
herausragende Rolle. Bitte beteiligen Sie sich dementsprechend an allen möglichen Vorsorge-
und Sicherheitsmaßnahmen, um eine Einschleppung der ASP in den Landkreis Cuxhaven
oder andere freie Gebiete Deutschlands zu verhindern.
Es wird insbesondere auf Informationen des LAVES verwiesen. Unter folgendem Link finden
Sie umfangreiche Informationen zum Thema ASP in Verbindung mit der Jagd:
Afrikanische Schweinepest | Tierseucheninfo (www.tierseucheninfo.niedersachsen.de)
Besonders zu den Themen „Jagdreisen“, „Gesellschaftsjagden“ und „Probennahmen“ finden
Sie hier weiterführende Merk- und Informationsblätter
Informationen_Jaeger_Januar_2024.pdf
Informationen_Jagdtouristen_Januar_2025.pdf
ASP-Praevention_Gesellschaftsjagden_Januar_2024.pdf
Infoblatt__Beprobung_Wildschweinen_Frherkennung_KSP_ASP_02_2024 (1).pdf
Besonders jagdliche Ausflüge in Regionen von dynamischen ASP-Geschehen,
Restriktionsgebiete oder angrenzende Bereiche in unmittelbarer Nähe zu aktuellen
Ausbrüchen, stellen hier ein großes Risiko dar. Vermeiden Sie bitte entsprechende
Unternehmungen und halten Sie in jedem Fall nötige Sicherheitsmaßnahmen bei etwaiger
Rückkehr aus solchen Regionen ein (Reinigung und Desinfektion von Fahrzeugen, Kleidung
und Ausrüstung). Bitte unterlassen Sie in jedem Fall jegliche unnötige Verbringung von
erlegten Wildschweinen aus anderen Regionen in unsere Heimat. Erlegte Stücke über
hunderte Kilometer zu verbringen, birgt ein hohes und absolut vermeidbares Risiko.
Bitte informieren Sie sich über aktuelle Seuchenlagen, halten sich gegenseitig auf dem
aktuellen Stand und scheuen sich nicht, Mitjägerinnen und Mitjäger zu unterrichten oder
aufzuklären. Die Bekämpfung dieser Wildtierseuche ist eine Gemeinschaftsaufgabe von uns
allen.
Das aktuelle Monitoring im Landkreis Cuxhaven ist bereits sehr gut. Über die Verbindung mit
Trichinenproben erhalten wir regelmäßig und in hoher Anzahl Blutproben von erlegten
Wildschweinen. Dennoch wird darauf verwiesen, bitte unbedingt jedes Stück Fallwild
untersuchen zu lassen. Verkehrsopfer und verendet gefundene Wildschweine haben bei der
Untersuchung auf ASP höchste Priorität. Dementsprechend wird dringend darum gebeten, von
diesen Tieren Proben zu entnehmen und bei Auffälligkeiten umgebend Kontakt mit uns, dem
Bereich Veterinärwesen aufzunehmen.
Nutzen Sie bitte die entsprechend vorhandenen Kadaversammeltonnen des Landkreises und
hinterlassen keinerlei Schwarten oder Knochen von Schwarzwild in der Natur. Diese Reste
von Wildschweinen sind unter Umständen extrem lange auffindbar und erschweren die
Bekämpfung im Falle eines Ausbruchs erheblich.
Neben den genannten Vorsichts- und Präventionsmaßnahmen, sind gute Kenntnisse über die
aktuelle Population und eine entsprechende Bejagung von großem Wert und Nutzen.
Sollten Sie weitere Fragen oder Anregungen zum Thema haben, wenden Sie sich gerne an
uns, den Bereich Veterinärwesen des Landkreises Cuxhaven.
Mit freundlichen Grüßen und Waidmannsheil
i.A. Dr. Malte Werth
Bereich Veterinärwesen
Fachbereich Tierseuchenbekämpfung & Tierschutz
Vincent-Lübeck-Str. 2, 27474 Cuxhaven
veterinaeramt@landkreis-cuxhaven.de
04721/662132